Amt verbietet Ruggeller CBD-Firma den Verkauf

Cannabis oil and a glass with cannabis buds in the cannabis shop „im 4 i“ at Langstrasse in Zurich, Switzerland, on July 5, 2017. The shop offers different legal cannabis products with a THC-level of under 1 percent. (KEYSTONE/Gaetan Bally) Cannabisoel und ein Einmachglas mit Cannabisknospen im Cannabisshop „im 4 i“ an der Langstrasse im Zuercher Kreis 4, aufgenommen am 5. Juli 2017. Der Cannabisladen fuehrt verschiedene legale Cannabisprodukte unter dem THC-Wert von 1 Prozent. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

In den letzten Monaten boomte der Verkauf von Produkten mit Cannabidiol – bekannt als CBD. Im Land wird der Verkauf derzeit vom Amt untersagt.

Vor rund vier Jahren kamen die ersten CBD-Produkte auf den Markt. Seither sind in der Schweiz unzählige Shops eröffnet worden, und viele Produzenten traten auf den Markt. Einige sind mittlerweile auch wieder verschwunden, dennoch haben CBD-Produkte eine treue Kundschaft. Dem Wirkstoff aus Cannabis wird nachgesagt, dass er eine beruhigende Wirkung hat oder Stress und Ängste lindern kann.

Auch im Land gibt es Unternehmen, die CBD-Produkte verkaufen wollen. Wollen – denn das Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen untersagte kürzlich den Verkauf der Produkte. Das stösst dem Start-up Cannsol in Ruggell sauer auf. Das Unternehmen wünscht sich gleich lange Spiesse, wie sie die Anbieter über dem Rhein haben.

«Mir geht es um den Grundsatz
der Gleichbehandlung.»
Josef Goop

Auch in Deutschland können CBD-Produkte problemlos angeboten werden. «Mir geht es um den Grundsatz der Gleichbehandlung», sagt Josef Goop, der im Sommer 2018 das Start-up Cannsol gegründet hat. Unter anderem verkaufte das Start-up auch CBD-Öl, was es mittlerweile nicht mehr darf, obwohl das Produkt von Kunden und Zwischenhändlern nachgefragt wird. «Obwohl wir im selben Rechtsraum wie die Schweiz sind, dürfen wir unsere Kunden nicht beliefern», sagt Goop. Konkurrenten in der Schweiz  würden dort beispielsweise nach wie vor CBD-Öle verkaufen. 

Interview mit Josef Goop (links) und Angelo Pidroni (rechts) – jeweils Cannsol, Schaan, Bild aufgenommen am 16.10.2018, FOTO&COPYRIGHT: TATJANA SCHNALZGER

Josef Goop, Geschäftsführer von Cannsol.

CBD-Produkte sind amtlich nicht  als Lebensmittel bewilligt

Laut Wolfgang Burtscher, Abteilungsleiter Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz, dürften eigentlich auch die CBD-Shops in der Schweiz das Produkt nicht verkaufen. Die CBD-Produkte gelten als neuartige Lebensmittel. Solche dürfen aus Sicherheitsgründen nur mit einer Bewilligung des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) oder einer Zulassung der Europäischen Kommission für den menschlichen Verzehr in Verkehr gebracht werden.

«Aktuell existiert weder in der Schweiz noch in der EU eine solche Bewilligung, weshalb CBD nicht als Lebensmittel gilt und demzufolge auch keinem Lebensmittel zugesetzt werden darf», sagt Burtscher.  Dass in der Schweiz doch diverse CBD-Produkte wie Lebensmittel verkauft werden, dürfte daran liegen, dass die Kontrolle der Schwemme an Anbietern und Produkten nicht nachkommt.

Für das Start-up Cannsol ein schwacher Trost. Doch Geschäftsführer Goop gibt die Hoffnung nicht auf. Denn demnächst steht ein Gespräch mit dem Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini an. Goop hofft, dass das Gespräch beruhigende Wirkung auf das CBD-Geschäft im Land haben wird, und gleich lange Spiesse wie bei der Konkurrenz im Ausland geschaffen werden können. (jeb)

Quelle: vaterland.li

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