CBD auf dem Vormarsch Cannabis-Hype: Auch ohne Rausch ein Verkaufsschlager – Zahlreiche Produkte legal im Handel

Cannabis ist weit mehr als ein Rauschmittel: Immer mehr Start-ups springen auf den Verkauf von Hanf-Produkten auf. Doch wo liegt der Unterschied zwischen THC und CBD?
- Cannabis ist den meisten wohl als Droge bekannt: Aber die Hanf-Pflanze hat viel mehr zu bieten.
- Das Geschäft mit den CBD-Produkten boomt in Deutschland.
- Immer mehr Start-Ups springen auf den Trend-Markt auf.
Kassel – Droge, Lebensmittel oder Plastikersatz: Die Hanf-Pflanzeliefert einen sehr vielseitigen Rohstoff. Wo der Hanf zur Anwendung kommt, liegt unter anderem im „Geschlecht“ der jeweiligen Pflanze begründet. Die weibliche Hanf-Pflanze liefert den Hanf der als Rauschmittel oder Medizin verwendet wird.
Die männliche Variante liefert den sogenannten Nutz-Hanf. In diesem sind nur sehr wenige der teils berauschenden Cannabinoide zu finden. Derzeit erfährt der legale Cannabis-Handel in Deutschland einen regelrechten Hype.
Cannabinoide
Hanf enthält verschiedene Cannabinoide. Hanf enthält meist über 100 verschiedene Cannabinoide. Wirklich bekannt sind aber nur zwei: Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD).
Tetrahydrocannabinol (THC)
Tetrahydrocannabinol (THC) ist vor allem für die berauschende Wirkung von Cannabis verantwortlich. In Cannabisblüten die für den berauschenden Konsum bestimmt sind, beträgt der Gehalt zwischen 3 und 22 Prozent. In Deutschland sind derzeit Cannabis-Produkte mit einem Gehalt von unter 0,2 Prozent THC erlaubt. Nur medizinisches Marihuana darf in Deutschland einen höheren THC-Gehalt aufweisen. Der begrenzte Wert soll dafür sorgen, das eine psychoaktive Wirkung des Hanf-Produktes ausgeschlossen wird.
Cannabidiol (CBD)
Cannabidiol (CBD) ist im Gegensatz zu THC nicht psychoaktiv. Da CBD keine berauschende Wirkung hat, fällt es in Deutschland nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. CBD-haltige Produkte werden vor allem als Nahrungsergänzungsprodukte oder Kosmetika verkauft.
Cannabis als Geschäftsmodell: Immer mehr Start-ups nutzen das Trend-Produkt
In Deutschland sind legale Cannabis-Produkte zum regelrechten Trend geworden. Wenn in den Produkten nachweislich nicht mehr als 0,2 Prozent THC enthalten sind, können diese legal verkauft werden. Gerade Start-ups probieren auf dem aktuellen Trend-Markt Fuß zu fassen.
- Beispiele für CBD-Produkte:
- CBD-Öl
- CBD-Kaugummis
- CBD-Hundefutter
- CBD-Blüten
- CBD-Pollen
- CBD-Hash
- CBD-Liquid
Den Ideen sind hier fast keine Grenzen gesetzt. So gibt es mittlerweile sogar einen Shop, der sich ausschließlich auf die Vermarktung von CBD-haltigen Produkten für Tiere spezialisiert hat. Das Start-Up Signature Products aus Pforzheim wirbt auf seiner Website mit Qualität und Nachhaltigkeit. Am besten verkaufen sich laut dem Gründer, CBD-Öle auf Kokosöl-Basis.
Entspannung und Schmerzlinderung: Cannabis wird eine heilende Wirkung nachgesagt
Viele Kunden kaufen die Cannabis-Produkte, weil dem CBD eine heilende Wirkung nachgesagt wird. So soll CBD beispielsweise beim Einschlafen helfen oder Regel-Beschwerden bei Frauen lindern können. Mit der Heilwirkung darf allerdings nicht offen geworben werden.
Cannabis-Produkte die CBD enthalten und in Deutschland vertrieben werden, müssen entweder als „neuartiges“ Lebensmittel oder als Arzneimittel zugelassen sein. Seit 2017 darf Cannabis in Deutschland auch als Medizin verkauft werden. An den Cannabis-CBD-Produkten* scheiden sich allerdings die Geister. Die WHO und Verbraucherzentralen stufen die Cannabis-Produkte unterschiedlich ein.
Verkauf von Cannabis: Verschiedene Beschlüsse machen den Verkauf komplizierter
Aktuell liegen oft verschiedene Beschlüsse vor, die den Verkauf regeln. Cannabis wurde beispielsweise zuletzt von der UN-Kommission für Suchtstoffe von der List der gefährlichen Drogen gestrichen.
Die Teilweise undurchsichtige rechtliche Lage stellt eine erhebliche Unsicherheit für Firmen und Start-ups dar. Das sei allerdings in „neuen“ Märkten keine Seltenheit, so der Sprecher des Bundesverbandes Deutsche Start-ups, Paul Wolter.
Cannabis: Die Legalisierung findet abseits der CBD-Produkte statt
Zuletzt war Cannabis häufig aufgrund der Debatte um dessen Legalisierung in den Medien. Die Anzahl der Länder, in denen Cannabis auch als Genussmittel legal ist, ist in den letzten Jahren angestiegen. Der Geschäftsführer des Branchenverbandes Cannabiswirtschaft, Jürgen Neumeyer, betont allerdings, das die Debatte um eine Regulierung nicht mit der Legalisierungsdebatte vermischt werden sollte.
In der Regulierungs-Debatte geht es unter anderem um die Einstufung von CBD-Produkten. Hier fehle es noch an einer eindeutigen Kategorisierung. Auf dem legalen Cannabis–Markt sind noch viele Fragen offen. (Lucas Maier mit dpa) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.
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