Ist der Kauf von CBD-Blüten legal?

Ist der Kauf von CBD-Blüten legal?

CBD-Produkte sind beliebt. Schließlich werden gesundheitsfördernde Wirkungen vermutet und der Konsument profitiert von einem breiten Angebot an Produkten. Doch was ist CBD eigentlich? Ist der Kauf von CBD-Blüten und Co. legal? Und wie verhält man sich, wenn die Polizei Nutzer mit CBD-Blüten kontrolliert? 

Was ist CBD? 

Cannabidiol, kurz CBD, ist eines von über hundert Cannabinoiden der Hanfpflanze. Im Vergleich zu THC wirkt CBD nicht psychoaktiv. CBD kann also nicht „high“ machen. 

Vielmehr werden dem Cannabidiol gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt. Da die Wissenschaft in Bezug auf die Wirkungsweise von CBD noch in den Kinderschuhen steckt, existieren bisher keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Studien, die die Wirkung von CBD belegen. Allerdings werden diese in den nächsten Jahren erwartet. 

Die Vermutung: Cannabinoide ähneln den Endocannabinoiden, die der Körper selbst produziert und die zu dem Cannabinoid-System des menschlichen Körpers gehören. Phytocannabinoide (z. B. CBD) können an dieses System andocken. Die Folge: Sie könnten Einfluss auf Prozesse in den Organen nehmen und etwa schmerzlindernd wirken. 

CBD-Blüten: Welche gesetzlichen Bestimmungen sind zu beachten? 

CBD kann in Form von Kapseln oder Ölen konsumiert werden. Zudem findet es Verwendung in kosmetischen Produkten. CBD-Blüten werden geraucht, inhaliert oder als Tee konsumiert. Im Internet können Interessierte CBD-Blüten kaufen. Hier gelten jedoch auf Rechtsebene andere Bestimmungen als für CBD-Extrakte. 

CBD-Extrakte 

CBD ist in diversen Darreichungsformen erhältlich. Die verbreitetste Form ist das CBD-Öl, das durch eine leichte Dosierung überzeugt. Wie bereits erwähnt ist CBD auch als Kapseln oder in Kosmetikprodukten erhältlich. 

CBD-Extrakte sind in Deutschland frei verkäuflich, solange das Extrakt nachweislich aus einer in der Europäischen Union angebauten Nutzhanfpflanze stammt, deren THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt. So wird ein Rauschzustand nach der Nutzung ausgeschlossen. 

Die Dosierung steht in Abhängigkeit zu vielen Faktoren wie dem Körpergewicht, der Größe, dem Geschlecht und der körperlichen Aktivität. Eine Dosierungsempfehlung existiert aus diesem Grund nicht. Konsumenten sollten sich langsam herantasten und die Dosis nach und nach erhöhen. So können auch Nebenwirkungen beobachtet werden. 

Vorsicht: Es kann zu Wechselwirkungen mit diversen Medikamenten kommen. 

CBD-Blüten 

CBD-Blüten sind Naturprodukte, die aufgrund ihrer Reinheit beliebt sind. Die Blüten entstammen der Knospen der weiblichen Nutzhanfpflanzen und duften erdig. Sie können inhaliert, geraucht oder als Tee konsumiert werden. 

CBD-Blüten enthalten den höchsten Anteil an CBD, sodass sich Nutzer über die geballte Ladung Cannabidiol freuen dürfen, während das Bewusstsein in keiner Weise beeinflusst wird. 

Das Arzneimittelgesetz in Deutschland stuft CBD-Extrakte als verkehrsfähig ein. Laut dem Betäubungsmittelgesetz (§ 1 Absatz 1 Anlagen I bis III BtMG) dürfen Cannabisextrakte aus Nutzhanf mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent an Endverbraucher weitergeleitet werden, sofern das Produkt gewerblichen oder wissenschaftlichen Zwecken dient. Rauschzwecke sollen ausgeschlossen werden können. 

CBD-Blüten sind allerdings keine Extrakte. Der Deutsche Hanfverband (DHV) fordert seit Langem, dass die Gesetzeslage in Bezug auf CBD-Blüten konkretisiert werden müsse. Tatsächlich befinden sich Käufer und Verkäufer von CBD-Blüten in einer rechtlichen Grauzone. 

Aus betäubungsmittelrechtlicher Perspektive dürfen die Knospen als Reinstoff weder verkauft noch gekauft werden. Allerdings bestehen sie aus Nutzpflanzen aus der Europäischen Union, deren Hersteller für die Produktion zu gewerblichen und wissenschaftlichen Zwecken befugt sind und die ihre Ernte durch unabhängige Labore überwachen lassen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bleibt dennoch dabei, CBD-Blüten als nicht verkehrsfähig zu betiteln. Eine Rechtssicherheit besteht für Konsumenten und Verkäufer demnach nicht. 

CBD-Blüten in Kürze 

  • CBD-Blüten sind die Knospen der weiblichen Nutzhanfpflanze
  • CBD-Blüten sind ein reines Naturprodukt 
  • CBD-Blüten können geraucht, inhaliert oder als Tee konsumiert werden
  • CBD-Blüten dürfen höchstens 0,2 Prozent THC enthalten 
  • CBD-Blüten sind in Onlineshops und in lokalen Geschäften erhältlich

In welchen Ländern sind CBD-Produkte erlaubt? 

Der Konsum von CBD-Produkten ist nicht in jedem Land erlaubt. Ebenso verhält es sich mit den lokalen Gesetzen zum Anbau und Verkauf von CBD-Produkten. Deutschland, Finnland, Griechenland, Italien, Luxemburg, Kanada, Australien und Neuseeland z. B. erlauben die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken. Kleine Mengen für den Eigengebrauch zu besitzen, zählt in vielen Ländern überdies nicht als Straftat. 

In Deutschland ist Cannabidiol völlig legal, solange die Nutzhanfpflanzen aus kontrollierten Anbaugebieten in der Europäischen Union stammen, deren zertifizierte Betreiber sich regelmäßigen Kontrollen unterziehen. Während der THC-Grenzwert in Deutschland bei 0,2 Prozent liegt, dürfen CBD-Produkte in Österreich mit bis zu 0,3 Prozent THC verkauft und gekauft werden. Allerdings gilt CBD-Öl hier als Aromaöl, da die gesetzlichen Bestimmungen unklar definiert sind. In Norwegen dagegen sind nur Hanfprodukte ohne THC legal und in Schweden wird CBD als Arzneimittel eingestuft. 

Was passiert, wenn die Polizei Konsumenten mit CBD-Blüten erwischt? 

Dass die Rechtslage in Deutschland bezogen auf den Verkauf von CBD-Blüten nicht eindeutig ist, zeigte der Braunschweiger Hanfbar-Prozess. Angeklagt war ein CBD-Händler, der CBD-Tee aus den Nutzhanfknospen vertrieb. Da nachgewiesen werden konnte, dass diese keinen Rauschzustand auslösen können, fiel die Strafe mild aus. Doch ist der Erwerb von CBD-Tee ebenfalls untersagt? 

Je nach Bundesland kann hier eine unterschiedliche Regelung greifen. Laut Gesetz ist der Erwerb von CBD-Blüten bisher ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken erlaubt. Privatpersonen dürfen die CBD-Blüten demnach eigentlich nicht kaufen, weil sie damit gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen würden. 

Bestellt sich ein Konsument CBD-Blüten aus dem Ausland und wird dieses beim Zoll abgefangen, folgt eine Vernehmung bei der Polizei – ob die Blüten nicht doch THC enthalten, lässt sich nämlich nicht so einfach feststellen. Hier können erfahrene Strafverteidiger aber häufig eine Einstellung des Verfahrens oder zumindest eine milde Strafe erwirken. Generell beurteilt der Richter die Schwere des Vergehens. 

Insbesondere bei dem Erwerb größerer Mengen ist Vorsicht geboten: Wer viele CBD-Blüten auf einmal bestellt, macht sich verdächtig, die CBD-Blüten nicht selbst zu konsumieren, sondern handeln zu wollen.  

Wie verhält man sich, wenn ein Ermittlungsverfahren aufgrund des Besitzes von CBD-Blüten eingeleitet wird? 

Dass Privatpersonen aufgrund des Besitzes von CBD-Blüten in geringen Mengen strafrechtlich verfolgt werden, kommt in der Praxis selten vor. Wer dennoch wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz bei der Polizei vorgeladen wird, sollte sich auf das Schweigerecht berufen und auf die Ankunft des Strafverteidigers warten. In diesem Zusammenhang können Strafen ganz individuell ausfallen, da jeder Fall einzeln beleuchtet und bewertet werden muss, um das Strafmaß festzustellen. Nur der Strafverteidiger hat Einsicht in die Ermittlungsakte und kann den Verlauf der Ermittlung zu den Gunsten des Angeklagten beeinflussen. 

Fazit 

CBD ist die Abkürzung von Cannabidiol, einem Phytocannabinoid. CBD-Öle, CBD-Kapseln und CBD-Kosmetika sind deutschlandweit legal erhältlich. Bei CBD-Blüten kann der Staat einen Missbrauch zu Rauschzwecken nicht ausschließen, sodass die Knospen als Reinstoff von Privatpersonen grundsätzlich nicht erworben werden dürfen. Das Risiko trägt in der Regel allerdings der Verkäufer.

(Bildquelle: Jeff W on Unsplash)

Quelle: https://www.otv.de/ist-der-kauf-von-cbd-blueten-legal-562748/